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#lustwandeln
Vor ein paar Jahren bin ich auf ein Zitat von Ludwig Wittgenstein gestossen: «Die für uns wichtigsten Aspekte der Dinge sind durch ihreEinfachheit und Alltäglichkeitverborgen». Dieses Zitat hat meine Gedanken gefesselt und mich zeitgleich inspiriert. Ich begann bewusster zu sehen, schenkte dem Unbeachteten mehr Aufmerksamkeit und das Alltägliche begann sich mehr in mein Interesse zu schieben. Auf dem Weg zu meinem Atelier fand ich auf einem Acker vertrocknete Wurzeln von Maispflanzen. Sie faszinierten mich vom ersten Augenblick an. Heute kann ich in diesen fast unbedeutenden Resten der Natur den Ursprung einer Neuausrichtung in meiner künstlerischen Auseinandersetzung erkennen. Der Fund dieser Wurzeln brachte Gegenständlichkeit und gleichzeitig Bewegung in meine Arbeit. Dabei interessiert mich all das was kurz vor dem Zerfall steht, das was unbeachtet und als wertlos gilt. Genau dort offenbaren sich mir bei genauerem Hinsehen die inspirierenden wundersamen Formen und Bewegungen. Es geht mir dabei um keine naturalistische Darstellung. Es ist der Ausgangspunkt einer freien Transformation derich seither folge und die sich im Bild und im Material in einer neuen Form zeigt. Daraus entwickelte sich der Werkzyklus #lustwandeln. Lustwandelnganz spielerisch formuliert – mit offenen Augen durch dieLandschaft streifen und lustvoll wahrnehmen und entdecken was sich mir zeigt. Zuvor befasste ich mich über mehrere Jahre hinweg mit der Landschaft. Daraus entstand die Werkserie «horizonte». Dabei stand nicht das Abbild im Fokus sondern der gefühlte Raum und die Erinnerung, die die Landschaft in mir auslöste. Es ging damals wie auch heute um Vergänglichkeit, den Übergang,das Transzendente. Um das Aufeinandertreffen des Sichtbaren mit meinen inneren Fragen besser verstehen zu können, arbeite ich zwei- und dreidimensional. Meine Malerei befruchtet meine Skulpturen genauso wie meine Skulpturen meine Malerei befruchten. Sie unterstützen mich gegenseitig in der Vereinfachung und Klarheit meiner künstlerischen Aussage. Mir ist es in meiner Kunst sehr wichtig einen eigenen Weg zu gehen, den ich erforsche, befrage, wo ich mich weiterbilde und mich vom Austausch mit Künstlerkollegen inspirieren lasse. Was dabei herauskommt beflügelt mich, überrascht mich immer wieder von Neuem. Es ist zur puren Leidenschaft und Passiongeworden meinem inneren Drang und Bedürfnis folgen zu dürfen. Juni 2020/Judith Nussbaumer
Spiegelprojekt "En passant" - Kultur Thal 2015
Anlässlich von Kultur Thal 2015 zum Thema "Werke entstehen" habe ich im Sommer 2015 unter interaktiver Mithilfe der Besucher in der Jura-Landschaft oberhalb von Aedermannsdorf (SO) die Spiegelinstallation "En passant" realisiert.
Live-Performance "frauen-art II" 2014 in Fulenbach
Live Malen, zum Rythmus der Musik lasse ich mich spontan leiten und führen. Resonanz gibt den Ton an der mein Gefühl auf meinen Pinselduktus überträgt. Acryl auf Leinwand 4 x 3 m - ein ganz besonderes Erlebnis!
spiegelEier - projekt an der "dehors - Kunst im Wald" 2012 in Olten
"Gefesselt von dieser wunderbaren Landschaft will ich mit meinen spiegelEiern für einen kurzen Moment neue Blickwinkel schaffen, die Wahrnehmung sensibilisieren, Stimmungen aufnehmen, auf die Vergänglichkeit der Zeit aufmerksam machen. Die Spiegelung kann nicht festhalten. Es ist das Abbild eines kurzen Augenblicks. Es ist nichts, wie es ist. Alles ist ständig in Bewegung, verändert sich, ist im Fluss". > fotos
Kunstbetrachtung der anderen Art: Video mit Simon Chen aus Zürich über das Projekt "spiegelEier" > video